Machine learning ist ein faszinierendes Thema. Andauernd wird ein neues, revolutionäres Modell oder Tool in den Ring geworfen. Und jedes mal wird über ähnliche Themen diskutiert.
Missbrauch der Technologie, Verletzung geistigen Eigentums, Verlust von Jobs und Kreativität.
Und auf der anderen Seite gibt es die Überenthusiasten. Nur noch ein Schritt, bis die “KI” alles Unangenehme für uns erledigt, keiner mehr arbeiten muss und all unsere Probleme gelöst werden. Armut? Welthunger? Kriege? So gut wie weg.
Ab und an hört man dann auch realistischere Stimmen, die davon sprechen, dass diese Modelle und Tools wie ChatGPT, Dall-E oder Midjourney halt nur Werkzeuge am Anfang ihres Entwicklungsprozesses sind. Und sie sind halt jetzt da. Niemand wird dafür sorgen können, dass sie wieder verschwinden. Egal, ob da geistiges Eigentum verletzt wurde, oder ob damit Schindluder getrieben wird. Und die werden in absehbarer Zeit auch nicht unsere großen Probleme lösen können.
Aber eines meiner kleinen Probleme können diese Werkzeuge schon heute lösen. Fehlende Kreativität, wenn ich sie grade brauche. Sagen wir mal ich möchte für ein D&D Abenteuer ein einmaliges Monster erschaffen. Die Runde trifft sich am nächsten Tag schon, ich bin übermüdet und mein Gehirn kommt mit nichts Brauchbarem um die Ecke. Da wäre es doch schön, wenn man einen kreativen Gesprächspartner hätte, der in Sekundenschnelle mit einem Konzept daherkommt. Und ein passendes Bild von dem Monster hätte ich auch gerne dazu.
Also frage ich bei ChatGPT nach, ob es mir eine Beschreibung und Statistiken von einem Monster generieren kann. Die grobe Richtung gebe ich vor.
Das ist… erstaunlich gut. Auch die Werte machen einigermaßen Sinn. In einem anderen Versuch hat mir ChatGPT sogar legendäre Aktionen generiert.
Allerdings fällt auch auf, dass die Strukturen der Texte immer relativ ähnlich sind. Es gab bei den meisten meiner Tests einen Satz der mit "Despite its fearsome reputation […]" begann. Ich denke, wenn man sich so eine große Anzahl an Monstern generiert wird man sehr schnell auf Wiederholungen im Textaufbau stoßen.
Aber gut, jetzt habe ich ein Monster, hätte aber auch gerne ein Bild dazu. Also passe ich den ersten Abschnitt ein wenig an, damit die Beschreibung besser für Midjourney geeignet ist und hoffe, dass da was brauchbares rauskommt. Und tatsächlich bekomme ich ein paar Vorschläge, die wohl akzeptabel sind.
Einige Eigenschaften werden ignoriert oder seltsam gedeutet, aber hey, das sind halt die Limitierungen der Technologie.
Ist das ein Ersatz für einen Illustrator, der mir Bilder für ein Buch anfertigt? Auf keinen Fall. Reicht das, damit sich die Runde ein besseres Bild machen kann? Definitiv.
Ich wollte noch einen Schritt weiter gehen. Was wäre, wenn ich das Monster gar nicht mehr selber vorstellen müsste. Ich könnte doch einfach einen von diesen AI-voiceover services nutzen. Davon gibt es mittlerweile relativ viele. Ich habe einfach den erstbesten genommen, der eine kostenfreie Demo angeboten hat und daraus die folgenden Audios generiert:
Okay, das ist noch nicht so richtig gut. Aber noch ein paar Jahre vielleicht und man könnte die ganzen epischen Orte, Antagonisten und Situationen von einer ebenso epischen Stimme beschreiben lassen.
Und auch, wenn die Meisten dem eher ablehnend gegenüberstehen, kann ich mir gut vorstellen, dass es in der Zukunft RPG sessions mit “KI” generierten Inhalten geben wird, die nicht nur exklusiv vom Spielleiter vorgetragen werden. Bei Brettspielen wie Gloomhaven oder Bardsung gibt es bereits Begleitapps, die Szenarien für die Spieler vorlesen. Warum also nicht in Dungeons & Dragons oder Shadowrun?